Preise und Touristen

Nun der wichtigste Punkt - auf dem ich bestimmt zigmal angesprochen wurde ....

Die Preise für Verpflegung.

Was uns als erstes aufgefallen ist - die Preise sind wie 2023 (als VOR der Einführung des Euros) - aber die Portionen sind kleiner geworden (und somit ist das Essen im Restaurant teurer geworden). Man spricht ökonomisch von einer "versteckten Preiserhöhung".

Beispiel:
In "unserem" Restaurant gab es die "Mesna Plata" (gemischte Fleischplatte) im Jahr 2022 für 220 kuna (alte kroatische Währung). Das entspricht bei einem Wechselkurs damals von 1 € = 7,53 kuna also genau 29,20 €. Diese Fleischplatte reichte locker für uns Drei (meine Frau & Tochter & ich).

Dann bekam ab dem 01.01.2023 Kroatien den Euro.

In "unserem" Restaurant kostete die "Mesna Plata" dann genau 29€ - wie ich schon in dem Bericht vom 23.07.2023 geschrieben habe. Link siehe hier --->

Heute (also 2024) kostet die "Mesna Plata" 31€ (29€ + 2€ Inflation = ist eigentlich okay), aber nur noch ungefähr die Hälfte an Fleisch und Pommes. Von der Portion her kommen meine Frau und ich gerade so hin. Meine Tochter bestellt sich dann etwas anderes ....

Heute waren wir in Zadar und hatten zur unserer Überraschung einen alten Bekannten aus "unserem" Restaurant getroffen - unser Kellner aus Mazedonien. Er hat sich genauso wie wir sehr gefreut, mussten uns gleich zu seinem neuen Arbeitgeber setzen und haben dann da auch gegessen. 

Auch dort waren die Portionen (ich sag es mal so) überschaubar. Unser Kellner machte kurze Pause und setzte sich zu uns. Ich fragte ihn, was denn mit den Touristen los sei - selten so wenig Menschen in Zadar gesehen (bin ja das achte Mal da). Und wollten wir wissen, wieso er den Arbeitgeber (sprich Restaurant) gewechselt hat. Er sagte etwas, was mich erstaunen lies ....

Viele Touristen essen in ihrer Ferienwohnung, weil die Portionen in den Restaurants zu klein sprich zu teuer geworden wären. Ausserdem kämpfen viele Restaurants mit (Achtung) fehlenden Personal, die meisten jungen Leute wandern weg Richtung Österreich, Deutschland, Frankreich oder .... - weil sie Geld verdienen wollen.
Der gesetzliche Mindestlohn (bitte hinsetzen) beträgt in Kroatien 4,86€ die Stunde! Nachtarbeit und Wochenendarbeit werden NICHT prozentual beaufschlagt, viele Menschen haben hier 2-3 Jobs, um ihr Leben zu finanzieren.
Unser Kellner hat in dem alten Restaurant (in unserem Feriendorf) noch nicht einmal 3€ die Stunde (bis 2023) bekommen. Wenn wir ihm damals 5€ Trinkgeld zugesteckt hatten, waren das für ihn fast 2 Stunden Arbeit. Man mögen sich das einmal über die Zunge gehen lassen - für 5€ muss er 2 Stunden arbeiten !!!

Also, fassen wir zusammen ....

Die Portionen sind kleiner geworden, viele Touristen essen anstatt im Restaurant lieber zuhause (also in der Ferienwohnung), mehr und mehr junge Menschen wandern weg.

Jetzt kommt aber noch dazu - die Mehrwertsteuer in Kroatien beträgt für Waren aktuell 25%, bei uns in Deutschland 19%.
Mehrwertsteuer für Lebensmittel ist geringer als in Deutschland (7%), sie liegt in Kroatien bei 5%.

Fazit:

Ja, es ist (versteckte Preiserhöhung) teurer geworden in Kroatien.
Ja, es sind viele Touristen noch hier.
Ja, viele Touristen verpflegen sich selber anstatt in Restaurants zu gehen.
Ja, viele Restaurants klagen genauso wie in Deutschland über fehlendes Personal.

Zu den Mieten bei Ferienwohnungen.

Wer über Vermittler bucht, ist selber Schuld. Stellenweise werden Vermittlungsgebühren genommen, die absolut astronomisch sind. Eine Vermieterin (nicht unsere) erklärte mir, dass sie ihre Wohnungen für 85€ anbietet, aber bei den Vermittlern für über 135€ im System steht - pro Tag wohl bemerkt.
Sie sagt, sie stünde bei Google Maps im System, fast 80% aller Kroaten verstehen deutsch und sprechen es auch. Sie versteht nicht, wieso keiner bei ihr direkt buchen würde ....

Mein Tipp: Anrufen und fragen kostet nichts. Viele haben auch e-Mail-Adressen hinterlegt.

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