Dritter Bericht - Urlaub 2023 - Unterbringung und Abzocke

Bevor ich mit dem dritten Bericht anfange, möchte ich noch etwas zu dem zweiten Bericht ergänzen bzw. genauer ausführen.

Ich hatte viel Feedback zu dem zweiten Bericht bekommen.
Eine Freundin schrieb mir, dass in ihrem Ferienort Nähe Hvar in Kroatien die Lebenshaltungspreise und Kosten für Unterbringung derart explodiert sind, dass es keinen Spaß mehr gemacht hat. Ich konnte es nicht glauben, da in unserer Gegend bzw. Region die Preise stabil auf dem Niveau von 2021/2022 geblieben waren.

Ich hatte dann mal bei unserer Vermieterin bzw. bei den Nachbarn nachgehakt - auch dort völliges Unverständnis.

Dann aber in der zweiten Woche unseres Urlaubes kam die Wendung !

Zuerst sprach uns der Kellner in "unserem Stammrestaurant" an - ob wir auch davon gehört hätten und ob die Preise wirklich derart aus dem Ruder gelaufen wären ....
Dann kam unsere Vermieterin auf uns zu und fragte, ob wir mit den Preisen für die Unterbringung zufrieden seien. Sie hat mit anderen Vermietern in der Nachbarschaft gesprochen und alle hätten jetzt große Angst, dass die Touristen ihren Urlaub abbrechen, stornieren oder ganz wegbleiben.

Am nächsten Tag kam unsere Vermieterin zu uns und sagte (eigentlich sehr traurig), dass eine der Wohnungen storniert worden sei. Sie hat "nur" 3 vermietbare Wohnungen und ist eigentlich auf die Mieteinnahmen angewiesen.
In dem Gespräch wurde sie richtig sauer und verstand die Vermieter nicht, die auf diesen "Euro-Zug" aufgesprungen seien. Sie sagte, dass wieder viele ehrliche Menschen in Kroatien unter wenigen geldgeilen (ihr Ausdruck) Geier leiden müssten.


Thema Abzocke ....

Meine Frau hatte in Nin ein kleines, aber hübsches Restaurant gefunden und wollte dort abends essen gehen. Also los und hin ....
Als wir das Restaurant betraten, fiel uns eins sofort auf - alle Tische waren mit "Reserviert"-Schilder (auf Deutsch !) bestückt. Eine Kellnerin kam auf uns zu fragte uns auf deutsch, ob wir reserviert hätten. Wir verneinten. Plötzlich sprach die Frau nur noch englisch und wies uns einen klitzigen Tisch für 4 Personen zu.
Als wir Platz genommen hatten, kam ein anderer Kellner auf uns zu (sprach sehr schlecht englisch) und wir bestellten. Unserer Wahl war recht einfach - ich wählte Schweinemedaillons mit Pilzsauce mit Pommes, meine Frau nahm eine gefüllte Truthahnbrust mit Djuvec-Reis und unsere Tochter hatte nicht großen Hunger und wählte Reis mit Ajvar. Dazu bestellten wir 1 Radler Lemon, 1 Radler Grapefruit und eine Cola.

3 Schweinemedaillons und Pommes

Gefülltes Truthahnbrustfilet und Djuvec-Reis

Die Schüssel mit Reis von unserer Tochter habe ich jetzt nicht explizit fotografiert.

Warum ich explizit die Speise nenne ? Hat einen großen Grund, später dazu mehr ⏬.

Unser Bestellung war schneller da, als das Essen vom Nachbartisches, die vor uns bestellten. Beim Essen stellte ich fest, dass alle Gäste ein Armband von einem benachbarten Holiday-Camp trugen - nur wir hatten von allen Gästen kein Armband.
Das Essen war jetzt nicht berauschend, eher Durchschnitt. Um uns herum wurde nur Deutsch gesprochen - was mich sehr wunderte. In anderen Restaurants waren eigentlich alle Nationalität vertreten - Niederländer, Belgier, Polen, Tschechen. Aber dort waren ausschließlich Deutsche oder Österreicher.

Als wir zahlten, der Schock. Wir mussten fast genau 80 € zahlen !!

Auf dem Rückweg war die Diskussion groß. Für die gleichen Speisen (und daher die Auflistung weiter oben) hatten wir in "unserem" Restaurant keine 40 € gezahlt.

Als wir das dem Kellner aus dem "Becks" erzählten, erklärte dieser uns folgenden Sachverhalt:

Die Gäste aus dem Holiday-Camp zahlen schon für die Unterbringung einen stark überhöhten Preis - für die Übernachtung je nach Unterbringung bis zu 200 € pro Nacht (normalerweise in vergleichbaren Unterkünften um 95 €) ! Dafür erhalten die Gäste aber dieses ominöse Armband. Mit diesem Armband können die Holiday-Camp-Gäste dann aber in Restaurants oder bei Ausflügen mit einem Boot bis zu 20% Rabatt bekommen.

Also auf gut Deutsch - Verarsche !

Die Restaurants, in denen die Holiday-Camp-Gäste dann Rabatte bekommen und reservieren können, gehören zu den teuersten Restaurants in der ganzen Gegend. Mit dem Auto aus dem Holiday-Camp fahren, ist mit "enormen" Aufwand verbunden. Der Gast, der mit seinem Auto das Gelände verlassen will, muss ein Ticket ziehen. Nur mit diesem Ticket kommt der Gast wieder aufs Gelände - bis max. 22 Uhr (wegen der Nachtruhe!). Wenn man also mit dem Auto z.B. Zadar erkunden will und sich verspätet - Arschkarte. Man kommt dann nicht mehr mit dem Auto aufs Gelände.
Die Holiday-Camp-Gäste können sich mit einem "Tschu-Tschu-Zug" für 4 € pro Person vom Camp bis in die Stadt fahren lassen oder halt eben selber gehen oder Fahrrad/E-Scooter fahren.



Was wir gelernt haben ....

Nicht überall, wo Deutsch gesprochen wird, ist man auch willkommen ! Eher ist es ein Zeichen, dass dort mit Vorliebe Leute verarscht werden.

Dann bleiben wir doch lieber in "unserem" kleinen, aber guten "Becks", sitzen zwischen anderen Nationalitäten, speisen zu gerechten Preisen (die seit 2020 gleich geblieben sind) und amüsieren uns über Touristen, die glauben, sie seien etwas Besseres, obwohl sie nur ausgenommen werden !

Ein Bespiel dazu ....

Man kann sich in dem Holiday-Camp auch Fortbewegungsmittel ausleihen .....


Wie hoch die Strafe war, kann ich nicht sagen. Die Familie bestand aus 2 Erwachsenen und 3 Kinder. Also wurden sich 2 Sitz-E-Scooter gemietet und vom Holiday-Camp gemütlich in die Stadt Nin gefahren.
Genau in Sitzhöhe hielten die beiden Motorrad-Cops die Familie an. Offenbar klappte die Verständigung ganz gut, der eine Polizist hielt eine Art in Laminat eingeschweißte Liste hoch und deutete die ganze Zeit auf diese Liste. 
Als es ums Bezahlen ging, schaute erst der Mann in sein Portemonnaie und dann die Frau. Sie holte dann schließlich eine Bankkarte heraus und bezahlte mit einem schwer erklärbaren Gesicht - irgendwo zwischen Stinksauer und Entsetzen.

Als die Motorrad-Cops weiterfuhren, wartete die Familie noch 2-3 Minuten, setzten sich wieder auf die Sitz-E-Scooter und fuhren weiter ..... 


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